Feuer in New York: „Diese Zahlen sind fürchterlich“ (2024)

Das tödliche Feuer brach um elf Uhr morgens in einer Wohnung in den unteren Stockwerken aus. Offenbar ließen die Bewohner bei ihrer Flucht die Eingangstür offen, was dazu führte, dass sich Flammen und Rauch rasch in dem ganzen Wohngebäude im Stadtteil Bronx ausbreiteten. Am späten Sonntagabend äußerte die New Yorker Feuerwehr dann einen ersten Verdacht: Der Brand wurde wohl von einem kaputten Heizlüfter verursacht. Mindestens 17 Menschen kamen ums Leben, unter ihnen auch acht Kinder. 63 Menschen wurden im Lauf des Sonntags mit Verbrennungen und Rauchvergiftungen in fünf umliegende Krankenhäuser gebracht. Viele von ihnen befinden sich noch immer in kritischemZustand.

"Diese Zahlen sind fürchterlich", sagte Bürgermeister Eric Adams, "dies ist eines der schlimmsten Feuer, das wir in der Stadt in jüngerer Zeit erlebt haben." Nun sollen die Flaggen in New York bis Mittwochabend auf Halbmastbleiben.

Erst vor knapp einer Woche waren in Philadelphia zwölf Menschen bei einem Hausbrand ums Leben gekommen, unter ihnen acht Kinder. Als Brandursache wurde in diesem Fall vermutet, dass eines der Kinder in der Nähe des Weihnachtsbaums mit einem Feuerzeug gespielt hatte. Wie nun in New York war das Feuer in einer Gegend ausgebrochen, in der vorwiegend ärmere Menschenleben.

In der Bronx gibt es viele Gebäude wie das nun betroffene an der East 181st Street. Es ist 19 Stockwerke hoch, Baujahr 1972, und es umfasst 120 Einheiten, darunter Vier-Zimmer-Wohnungen ebenso wie winzige Studio-Apartments. Die meisten dieser Wohnungen werden von der Stadt bezuschusst. Das ist für viele Menschen die einzige Chance, auf dem brutalen New Yorker Mietmarkt eine immerhin halbwegs bezahlbare Wohnung zu finden. Der Preis dafür ist, dass es in diesen Gebäuden mit der Sicherheit nicht immer zum Besten bestellt ist. Es ist jedenfalls wohl kein Zufall, dass solche Fälle nicht in wohlhabenden Vierteln wie der Upper East Side in Manhattan auftreten, sondern in der Bronx, in der viele Einwandererleben.

Erst vor ziemlich genau vier Jahren, im Dezember 2017, waren bei einem Feuer in einem Wohnhaus in der Bronx 13 Menschen ums Leben gekommen. Es war zu diesem Zeitpunkt das tödlichste Feuer seit einem Vierteljahrhundert in New York. Als Brandursache machten die Behörden damals aus, dass ein drei Jahre altes Kind an einem Gasherd herumgespielthabe.

Von dem Feuer ist bisher bekannt, dass es in einer zweistöckigen Wohnung ausbrach, die sich im zweiten und dritten Stockwerk des Gebäudes befindet. Ein Mitarbeiter der Stadt, der wegen der laufenden Ermittlungen zur Brandursache anonym bleiben wollte, sagte der New York Times, die Feuerwehr gehe davon aus, die elektrische Raumheizung sei mehrere Tage lang ununterbrochen in Betrieb gewesen. Das kaputte Heizgerät löste nach Angaben des Feuerwehrchefs Daniel Nigro den Brandaus.

Die geöffnete Tür sorgte dann wohl für die rasche Ausbreitung. Nigro sagte am Sonntag: "Wieder und wieder sagen wir: Schließt die Tür, schließt die Tür, um die Verbreitung des Feuers einzudämmen!" Tatsächlich erhalten viele der in New York lebenden Menschen einmal im Jahr eine E-Mail, in der ihnen erklärt wird, was sie im Fall eines Brandes beachten sollten. Das Schließen der Türen wird dabei immerbetont.

Feuerwehr findet Opfer auf jedem Stockwerk

Die Feuerwehr war am Sonntag nach eigenen Angaben nach drei Minuten am Gebäude. Obwohl etwa 200 Feuerwehrleute im Einsatz waren, dauerte es fast vier Stunden, bis alle Flammen gelöscht waren. Nach Darstellung von Bürgermeister Adams suchten Feuerwehrleute auch dann noch nach Überlebenden, als ihnen schon der Sauerstoff ausgegangenwar.

Videos in den sozialen Medien zeigten Bilder von dichtem Rauch, der durch zerborstene Fenster quillt. Über Leitern wurden Bewohner aus dem Haus geholt. Feuerwehrchef Nigro sagte, seine Leute hätten auf jedem Stockwerk Opfer gefunden. Manche hätten Herzinfarkte erlitten, manche schwereRauchvergiftungen.

Feuer in New York: „Diese Zahlen sind fürchterlich“ (2)

:Mindestens 24 Menschen sterben bei Hochhausbrand

Das Feuer war in einem Gebäude in der Millionen-Metropole Osaka ausgebrochen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Es wäre nicht der erste Anschlag mit so vielen Opfern in dem Land.

Ein Vater, der zurück in seine brennende Wohnung rannte, nachdem er bemerkte, dass eine seiner Töchter nicht bei der Familie war, verbrannte sich laut New York Times Nase und Lippen. Immerhin: Die acht Jahre alte Tochter und der Vater habenüberlebt.

Ein anderer Bewohner des Gebäudes erzählte, wie er Menschen auf der Flucht "Hilfe, Hilfe, Hilfe" rufen hörte. Während seine Kinder unverletzt blieben, seien die Kinder seiner Nachbarin in dem Feuer getötet worden. Normalerweise bringe er sie alle jeden Morgen zur Schule, doch dies werde nun nie wieder passieren. "Was werde ich jetzt meinen Kindern erzählen?", sagte er unter Tränen. "Morgen ist ein Schultag, sie werden mich fragen, wo ihre Freundesind."

Bürgermeister Adams hat versprochen, dass er für die Opfer des Feuers da sein werde

Oswald Feliz, der örtliche Abgeordnete im Stadtparlament, sagte, dass es "die ärmsten New Yorker" getroffen habe. Diese stünden nun nicht nur vor dem Problem, neue Wohnungen zu finden, sondern Wohnungen, deren Mieten in gleicher Weise von der Stadt kontrolliert werden. Davon gibt es tatsächlich immer weniger. Wer in New York eine Wohnung mit von der Stadt festgesetzter Miete gefunden hat, zieht in der Regel nie wiederaus.

Was den Bewohnern des verbrannten Gebäudes Hoffnung geben könnte: Es gehört der Camber Property Group. Diese spezialisiert sich darauf, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, für Menschen mit wenig Geld. Die Eigentümer gehören also nicht zu den brutalsten New Yorker Immobilienhaien, die jedes Mal die Miete erhöhen, wenn der Wind die Richtungwechselt.

Für Bürgermeister Adams, der sein Amt erst vor wenigen Tagen angetreten hat, ist der Brand in der Bronx die erste große Bewährungsprobe. Er hat versprochen, dass er für die Opfer des Feuers da sein werde. Er werde dafür sorgen, dass sie wieder angemessene und bezahlbare Wohnungen finden. Ein Versprechen, das in New York, dessen Immobilienmarkt trotz der Nachwehen der Pandemie schon wieder komplett am Limit ist, nicht leicht zu halten seinwird.

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